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Da kommt Einer ganz allein hier in die Kirche in Semlow, sieht um sich die vielen Bilder und Figuren, lauscht der Stille.
Fern rücken unwichtige Bilder und Geräusche draußen.
Und dann empfindet er sich als Einer in einer unendlich scheinenden Geschichte von Vielen.
Es ist die Geschichte Gottes und der Menschen.
Durch die Oberfläche der dicken Feldsteinmauern und der hölzernen Decke wird sie im Kirchenschiff lebendig.
Da sind Adam und Eva und die Schlange - das Paradies, das von Anfang an da ist, und die Mahnung, es nicht aufs Spiel zu setzen.
Da geht die biblische Geschichte weiter bis hin zu den Propheten und den Aposteln,
die dafür lebten, daß dieser Anfang nicht nur in der alten Geschichte bleibt.
Da sind auch die Engel - Bilder der guten Mächte, die das Paradies erlebbar machen - ,
die Kirchenväter und Reformatoren, denen die Vergeßlichkeit und die Unachtsamkeit der Menschen Sorgen machten,
sehen durch die Felder der Orgelempore.
Die Mauern selbst, gebaut seit achthundert Jahren,
die Grabmäler und Wappen der Grafen und die verborgenen Inschriften von Mitgliedern der Gemeinde
erzählen Geschichten der Generationen, die hier weinten und froh waren,
deren Leben sich abspielte zwischen dem Zweifel an diesem Anfang und seiner erfahrbaren Wahrheit.
Und dann das Ziel oben in der Mitte: Christus als Herrscher und Richter der Welt - der Anfang wird das Ende sein.
Sichtbar ist dort auch, wo ein Mensch leben kann - mitten im Anfang des Paradieses oder weit entfernt davon.
So sieht er, der da allein in der Kirche ist, Gott - und die Menschen, denen das Paradies in Verzweiflung und Erleben ganz nahe war,
und er begreift seine Wurzeln und seine Hoffnung und seine Gegenwart, die ein Teil dieser Geschichte ist.
Und weiß, daß er zu diesem Anfang und zu diesem Ende dazugehört.
Dann geht er hinaus und trägt in sich das gesehene Wort Gottes.
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